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Woran erkenne ich, dass mein Kind eine Rechenschwäche hat?

Immer wieder sitzt Ihr Kind über den Hausaufgaben, zählt mit den Fingern oder kommt bei 8 + 7 immer wieder durcheinander? Viele Eltern fragen sich irgendwann, ob das noch normal ist oder schon auf eine Rechenschwäche hindeutet. Diese Unsicherheit ist ganz verständlich, denn mathematische Schwierigkeiten können viele Ursachen haben. In diesem Beitrag erfahren Sie, woran Sie eine Rechenschwäche erkennen können und wann es sinnvoll ist, genauer hinzusehen.

Rechenschwäche ist mehr als „nicht so gut in Mathe“

Eine Rechenschwäche zeigt sich nicht einfach dadurch, dass ein Kind in Mathe schlechtere Noten hat oder das Fach nicht mag. Sie betrifft vielmehr die grundlegenden mathematischen Basiskompetenzen. Kinder mit Rechenschwäche haben Schwierigkeiten, Mengen und Zahlen wirklich zu verstehen. Oft fehlt ihnen das innere Bild, was eine Zahl eigentlich bedeutet. Deshalb hilft reines Üben oder Auswendiglernen nur selten weiter.

Typische Anzeichen im Alltag und in der Schule

Rechenschwäche zeigt sich häufig schon in den ersten Schuljahren. Die folgenden Beobachtungen können Hinweise geben:

  • Das Kind zählt immer wieder von 1 an.
  • Mengen werden gezählt statt auf einen Blick erfasst.
  • Fingerzählen bleibt lange bestehen.
  • Schwierigkeiten beim Zerlegen oder Ergänzen von Zahlen.
  • Unsicherheit bei einfachen Aufgaben wie 9 + 6 oder 12 – 8.
  • Kein Gefühl für größere und kleinere Zahlen.
  • Plus und Minus werden ständig verwechselt.
  • Verwirrung bei Textaufgaben oder beim Umgang mit Einheiten.
  • Große Anstrengung und Frustration bei Matheaufgaben.

Diese Merkmale müssen nicht alle zutreffen. Wenn Sie aber mehrere davon über längere Zeit beobachten, kann es sinnvoll sein, das Zahlverständnis Ihres Kindes genauer zu betrachten.

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Warum frühes Erkennen wichtig ist

Mathematische Schwierigkeiten verfestigen sich oft, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt werden. Viele Kinder entwickeln dann negative Gedanken wie „Ich bin einfach schlecht in Mathe“ oder „Ich kann das eh nicht“. Frühes Erkennen und gezielte Unterstützung können verhindern, dass sich diese negativen Überzeugungen festsetzen. In meiner lerntherapeutischen Arbeit steht im Vordergrund, dass Kinder Freude am Lernen entwickeln und echte Aha-Momente erleben. Erst wenn Zahlen und Mengen verstanden werden, kann Rechnen gelingen.

Was Eltern tun können

Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind große Schwierigkeiten mit Zahlen hat, können Sie Folgendes tun:

  • Suchen Sie das Gespräch mit der Lehrkraft oder einer Lerntherapeutin.
  • Notieren Sie Ihre Beobachtungen, um Veränderungen sichtbar zu machen.
  • Vermeiden Sie Druck und ständiges Üben.
  • Loben Sie kleine Fortschritte und stärken Sie das Selbstvertrauen.
  • Binden Sie Zahlen im Alltag ein, z. B. gemeinsames Abwiegen im Supermarkt

Wichtig ist, frühzeitig zu handeln, bevor sich Angst oder Vermeidungsverhalten entwickeln. Eine gezielte Lerntherapie kann helfen, das Fundament des Zahlverständnisses wieder aufzubauen.

Fazit

Rechenschwäche bedeutet nicht, dass ein Kind Mathe nie verstehen kann. Mit Geduld, individuellen Lernwegen und handlungsorientiertem Arbeiten kann sich vieles verändern. Entscheidend ist, den passenden Zugang zu finden, damit Lernen wieder Freude macht und die Aha-Momente wachsen können.